Seelsorgerin und Referentin Heidemarie Langer
auf Langeoog zu Gast
Am 13.10.2017 Von: Mayk D. Opiolla
Die
evangelische Theologin, Anglistin und Kommunikationswissenschaftlerin
Heidemarie Langer ist für zwei Wochen auf Langeoog zu Gast. Hier wird sie
Vorträge halten und seelsorgerische Tätigkeiten übernehmen.
Seit 1990
ist Heidemarie Langer selbstständig als Autorin, Kommunikationsberaterin und
Coach. Zuvor war sie u.a. viele Jahre als Studienleiterin an der Evangelischen
Akademie Bad Boll tätig und besitzt außerdem Ausbildungen im Bereich
Körperwahrnehmung und Europäische Meditation. Formen der Begegnung und des
Zusammenlebens spielen bei ihren Baratungsansätzen eine große Rolle, außerdem
berät sie beispielsweise Unternehmen zu gesellschaftlichen, kulturellen,
wirtschaftlichen oder kirchlichen Themenkomplexen mit dem Schwerpunkt
"Kommunikation". Auch Coachings für Einzelpersonen werden
angeboten.
In vielen
Bereichen zeigte die gebürtige Mindenerin dabei Innovationsgeist: Von ihr
entwickelt wurde beispielsweise die "Werte-Moderation", ein Konzept,
um auf Basis der individuellen ethisch-kulturellen Prägung das
Wertschöpfungspotential des Einzelnen für ein Team oder eine Gruppe
herauszufinden, wobei hier ausdrücklich auch die nicht-materielle Wertschöpfung
gemeint sein soll. Dabei geht es um universelle Werte, die auch in
interkultureller Kommunikation funktionieren. Ziel sei, so die Moderatorin,
"das gute Zusammenleben" — nicht nur in Bezug auf zwischenmenschliche
Interaktion, sondern bespielsweise auch im Bezug auf die Natur und den
rücksichtsvollen Umgang mit den Ressourcen: Schließlich seien alle nur
"zu Gast auf Erden".
Ebenfalls wegbereitend war die
Theologin in der "Bibliodrama"-Bewegung, die Ende der 80er Jahre, in
einer Stimmung allgemeinen Aufbruchs und Wandels, ihren Anfang fand und an
mehreren Orten auf der Welt in ähnlicher Form aufkeimte. Dabei geht es, grob
formuliert, um "Textarbeit" im nicht-wissenschaftlichen, sondern
gefühlten Sinne, und so sollen auch alle Sinne daran beteiligt sein: Es wird
gelesen, geschauspielert, interpretiert, Bezugspunkte zum eigenen Leben
gefunden. Die Textauswahl umfasst dabei alles von der Bibel über Lyrik bis zum
Grundgesetz. Das "Drama" hinter dem Buch (Altgr. "Biblios")
meint hier also in erster Linie die Dramaturgie und sollte nicht negativ
besetzt verstanden werden.
Im Beiboot wird es am nächsten
Dienstag (17. Oktober) einen Vortrag geben, das Thema ist "Blickwinkel auf
die heutige Großelterngeneration". Der Vortrag richtet sich dabei nicht
nur an biologische Großeltern, sondern an alle, die ihre frühe Kindheit in den
Kriegs- und Nachkriegsjahren erlebt haben und heute privat oder beruflich
Umgang mit Kindern pflegen — sei es als Ehrenamtler in KiTa oder vergleichbaren
Einrichtungen, oder durch Kinder im Bekanntenkreis. Dabei wird beleuchtet: Was
kann diese Generation von heutigen Kindern erfahren und was erzählt ihnen das
über die Prägungen in der eigenen Kindheit? Dabei sollen aber nicht die
ererbten oder selbst erworbenen Traumata im Vordergrund stehen, sondern die
positiven Veränderungen auf dem weietren Lebensweg — und inwiefern heutige
Kinder wiederum davon profitieren können. De Vortragende enstammt als 1947
Geborene selbst dieser Generation und möchte an diesem Abend Impulse geben und
zum Gespräch einladen.
Heidemarie Langer wird noch bis zum
20.10. auf Langeoog als Referentin und Kurpastorin tätig sein und auch den
Sonntagsgottesdienst übernehmen; bei seelsorgerischen Anliegen ist sie
erreichbar über das Pfarramt.